NOK Tagesfahrt 2024
von RCN
NOK Tagesfahrt 2024
Herbsttour auf dem Nord-Ostsee-Kanal (20.10.2024)
„Wer hat Lust auf eine Wanderfahrt auf dem NOKim Oktober/November?“ Auf Klaus Anfrage zeigten einige Clubmitglieder reges Interesse, zumal die Zahl der Wanderfahrten in unserer Region dieses Jahr überschaubar war.
Unter Mithilfe von Doodle wurde schließlich der 20. Oktober als Termin festgesetzt.
An diesem Sonntag war also für mich die Nacht nach 5 Stunden zu Ende, denn bereits um 7:30 sollten wir am Bootshaus sein. Klaus, Lars, Britta, Martin und ich hatten uns für „Neumünster“ entschieden und das Boot am Vortag vorbereitet: Skulls, Rollsitze, Stemmbretter, Enterhaken, Flagge und, nicht zu vergessen, das Steuer (danke, Britta!) waren verstaut, das etwas ungriffige Boot hatten wir ohne Probleme auf die obere Etage des Anhängers gewuchtet, das geht zu fünft ganz gut auch ohne Demontage der Ausleger, und so fuhren wir in den dämmernden Tag Richtung Rendsburg. Am Bootshaus des RRV konnten wir Klaus‘ Fahrkünste bewundern, wie er elegant unseren Anhänger rückwärts manövrierte und ihn unfallfrei exakt neben einem dort stehenden Anhänger einparkte. Chapeau!
Die Wetterprognose für diesen Tag war positiv und bei Temperaturen bis 18°C und leichtem Westwind, Sonne und Wolken war es optimales Ruderwetter.
Um 9:30 saßen wir im Boot und ruderten erstmal 2,5 km auf der Obereider in Richtung Kanal. Dort schwenkten wir nach rechts und hatten bald die Eisenbahnbrücke mit (funktionierender!) Schwebefähre vor uns.
Der NOK als internationale Wasserstraße verlangt die Beachtung einiger Regeln, die für alle Wasserfahrzeuge gelten. Lars gab klare Anweisungen für den Fall, dass bei Vorbeifahrt von Schiffen heftiger Wellenschlag aufträte, Britta erklärte die verschiedenen Lichtsignale am Ufer und die unterschiedlichen Warnschilder für freifahrende und gebundene Fähren (weiße Linie unter dem Schiffssymbol). Zwei dicke Pötte überholten uns in langsamer Fahrt, einer wurde von einem hinter ihm fahrenden Schlepper mit einer Trosse gesichert, der dahinter Fahrende führte im Brückenmast ein rätselhaftes Zeichen: schwarzer Zylinder aufrecht hängend. Die Lösung fand sich später im Internet: Fahrzeug mit eingeschränkter Manövrierfähigkeit.
Bei der ehemaligen Lotsenstation Nübbel kehrten wir nach 10 Kilometern um und fuhren auf der Südostseite des Kanals zurück zum Bootshaus. Wir hatten fast 3 Stunden im Boot gesessen, im Kanal gibt es so gut wie keine Anlegemöglichkeiten, und ein WC war jetzt sehr erwünscht.
Nach der Mittagspause starteten wir erneut, wir wollten ja die 30 km erreichen, und fuhren zuerst in Richtung Rendsburg Innenstadt und dann wieder zum Kanal. Diesmal bogen wir nach links ab, denn wir wollten uns den Baufortschritt an der Rader Hochbrücke ansehen. Von der Borgstedter Enge hat man einen guten Blick auf das stetig wachsende Bauwerk, die Pylonen haben beinahe schon ihre endgültige Höhe, im Norden wächst die künftige Fahrbahn bereits in Richtung Kanal, ein eindrucksvolles Bild. Anstatt jetzt umzukehren, fuhren wir aber weiter und umrundeten die gesamte, recht langgestreckte Rader Insel, um dann im Kanal zurückzufahren und gegen 15:30 am Steg anzulegen. Aus den 30 Kilometern wurden dann doch 36, und man spürte das stundenlange Sitzen allmählich in den Knochen, aber „Ihr habt es ja so gewollt“ (Zitat Fahrtenleiter).
Mit vereinten Kräften holten wir unser Boot aus dem Wasser und verluden Boot und Material auf den Anhänger.
Nach dieser sehr angenehmen und abwechslungsreichen Wanderfahrt durfte ein Kaltgetränk als Belohnung für die Anstrengungen nicht fehlen.
Großer Dank an Klaus für die umsichtige Vorbereitung und professionelle Durchführung dieser Fahrt, und vielen Dank auch dem RRV für die Benutzung seiner Örtlichkeiten. Wir hoffen auf Fortsetzung im nächsten Jahr.
Text Christian
Fotos Klaus