Fari-Cup
von RCN
„Projekt Fari-Cup“
Nach den Sommerferien kam beim Mastersfrauenvierer mit Silke, Angelika, Grit und Anke die Idee auf, sich im Training durch eine Regatta mehr zu motivieren. Bedingt durch Krankheit, Urlaub und berufliche Verpflichtungen blieb letztendlich nur der Fari-Cup am ersten November-Wochenende als Startmöglichkeit übrig. Mitte September legte der Vierer dann mit vollem Elan und einem respektablen Trainingsplan los. Endlich sollte „Libelle“ Regattaluft schnuppern.
Nach vier Trainingseinheiten kam aber schon die Enttäuschung: Der Fari-Cup fiel mal wieder Corona zum Opfer. Die Hygienevorschriften für so eine Großveranstaltung waren für den Veranstalter nicht zu erfüllen. – Die Frauen ließen sich aber nicht entmutigen, denn es gab eine kleinere, nicht so zentrale Ersatzveranstaltung die „Alster-Achter-Challenge“. Man durfte nur im Achter starten, musste sich eine dezentrale Einsatzstelle suchen und für einen guten Zweck spenden. So kann unser Jubilar 100 zum Einsatz.
Klaus vermittelte uns eine zweite „Achterhälfte“ mit Frauen (Martina Suer, Maren Bunk, Susann Schröder, Antje Kahl) aus dem 1. Kieler RC und Preetzer RC. Gleich die erste Trainingseinheit beim Abrudern verlief so gut, dass die Mannschaft alles dransetzte, um bei der Challenge starten zu können. Durch Frank erhielten wir die Möglichkeit, unser Boot in Wandsbek zu Wasser zu lassen.
Am 6. November war es dann soweit. Der Frauenachter traf sich um 9:00 Uhr beim RV Teichwiesen in Hamburg, um dort das Boot zusammenzusetzen, aufzuriggern und sich für den Start bereit zu machen. Die Kieler Frauen hatten uns ihre ortskundige und gut ausgebildete Steuerfrau Laura Mews für die 8 km Strecke auf der Alster mitgebracht. Nach der 2G-Abfrage, dem Sicherheitschecks vom Notfallhandy und der Startnummernausgabe (wir hatten die Startnummer 14) durfte der Achter sich dann endlich gemeinsam mit den anderen Achtern Richtung Start an der Sengelmann-Brücke begeben. Gestartet wurde in Renn- oder Gigachtern, mit Männer-, Frauen- oder gemischten Mannschaften in Minuten-Abstand. Es gab jeweils zwei Startblöcke von ca. 20 Achtern. Die Gigdoppelachter waren dabei eher eine Seltenheit, so dass unsere Mannschaft keine direkten Gegnerinnen in unserer Altersklasse hatten. Klaus hatte uns aber als Ziel vorgegeben, den Betriebsmanschafts-Achter (alles Männer) vor uns zu überholen.
Wir waren gut trainiert und ließen uns durch den für uns ungünstigen Gegenwind nicht entmutigen. Laura hatte uns taktisch klug auf die Startphase vorbereitet und feuerte uns mit kräftiger Stimme an. Wir näherten uns auf den ersten zwei Kilometern Schlag für Schlag dem vorausfahrenden Boot. Immer wieder wurden wir von Zuschauern auf Brücken und Stegen angefeuert und beklatscht. So konnten wir auf dem 3. Kilometer tatsächlich das Boot Nummer 13 überholen. Gleichzeitig kamen aber auch die nach uns gestarteten jüngeren Riemen-Gig-Achter auf. Spannende Verteidigungskämpfe begannen. Jeder gab sein Bestes. Auf der zweiten Streckenhälfte mussten wir dann jedoch erst das Boot Nr. 16 und dann kurz vor der Außenalster das Boot Nr. 15 ziehen lassen. Jetzt kam die heftige Gegenwindstrecke auf der Außenalster. Unsere Schlagfrau Martina fuhr stetig mit 26er Schlagzahl weiter, Lauras laute Stimme versuchte uns immer wieder zu motivieren. Endlich fingen die letzten 1000m an und die Mannschaft holte alle Reserven aus sich heraus. Auf den letzten 30 Schlägen gingen wir noch einmal mit der Schlagzahl hoch und wir überquerten mit Höchstgeschwindigkeit die Ziellinie. Es war ein tolles Rennen, auch wenn es nur gegen die Zeit und den eigenen Schweinehund ging.
Auf der Rückfahrt zu den Teichwiesen konnten wir endlich die wunderschönen Häuser und Grundstücke an der Alster bewundern. Mit unserer Zeit von 34:18 min. lagen wir zwar im unteren Drittel aller gefahrenen Achterzeiten, aber es gab nur zwei schnellere Frauenmannschaften, die viel jünger und im Rennboot unterwegs waren.“
Genauere Zeiten und Fotos findet ihr auf der Seite https://alster-achter-challenge.de
Vielen Dank an Klaus, der uns das Achterfahren über seine Kontakte und das Fahren des Bootstransportes überhaupt ermöglicht hat, und an Frank, der uns die Einsatzstelle bei dem RV Teichwiesen vermittelt hat.
Text und Fotos Anke